Als der Ex-Schalker Sepp van den Berg den Ball für den 1. FSV Mainz 05 ins Tor köpfte, war Finn Dahmen mal wieder die traurige Gestalt. Der Torhüter des FC Augsburg hatte mit einem Patzer gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber die 0:1-Niederlage mit auf den Weg gebracht. Dass ihm dieses Gegentor nun auch noch einen Rekord bescherte, dürfte den 25-Jährigen noch weniger interessiert haben.
Denn der Torhüter blieb auch im 35. Bundesliga-Spiel hintereinander nicht ohne Gegentor. Durch seinen Fehlgriff gegen Mainz steht Dahmen nun an oberster Stelle in dieser nicht gerade erbaulichen Statistik. Ganze 48 Jahre hatte dieser Rekord zuvor Bestand.
Aufgestellt hatte ihn der heute 83-jährige Dietmar Linders im Tor des MSV Duisburg in der Zeitspanne von 19. Oktober 1974 bis 7. Februar 1976. Das letzte Spiel zu Null absolvierte Linders beim 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV am 12. Oktober 1974. Seine Marke von 34 Spielen mit mindestens einem Gegentor hatte Dahmen bereits am 21. Spieltag beim 2:2 gegen RB Leipzig eingestellt.
Nach der Saison 1975/76 verließ Linders den Bundesligisten MSV Duisburg und heuerte beim damaligen Nord-Zweitligisten Preußen Münster an. Dort setzte er seinem Ruf ein vorzeitiges Ende und blieb in seinem zweiten Liga-Einsatz beim 4:0 gegen Fortuna Köln am 9. Oktober 1976 ohne Gegentor.
Pokalfinale und Elf des Jahres
Dass Linders kein schlechter Torhüter war, bewies er in der Saison 72/73, als er in die Kicker Elf des Jahres gewählt wurde. Und das als einziger Spieler, der nicht für eine Nationalmannschaft auflief. Insgesamt lief er in der Zeit von 1967 bis 1976 198-mal für den MSV Duisburg auf (45-mal ohne Gegentor) und stand auch im Pokalfinale 1975 zwischen den Pfosten. Dort gab es allerdings eine 0:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt.
Für Preußen Münster in vier Jahren von 1976 bis 1980 bestritt er 127 Spiele (42-Mal ohne Gegentor), verpasste mit den Adlerträgern aber zweimal den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Aber zurück zur Gegenwart: Finn Dahmen konnte bislang nur in einem Profi-Spiel seinen Kasten sauber halten: beim 3:0 gegen den VfB Lübeck in der 2. Runde des DFB-Pokals der Saison 2022/23. Am kommenden Spieltag gegen den SC Freiburg (Sonntag, 25. Februar, 19.30 Uhr) hat er die Möglichkeit, seinen Rekord nicht weiter auszubauen.